Mund

Wahre Schönheit kommt von Innen. Das gilt ganz besonders für deinen Mund. Oft kommt er bei der täglichen Beautyroutine etwas zu kurz, denn auf den ersten Blick ist ja nicht ersichtlich, was in seinem Inneren vorgeht. Wird Mund- und Zahnpflege jedoch nicht regelmäßig betrieben, lassen sich die Folgen davon nicht einfach mal schnell überschminken. Einen Pickel oder Augenringe? Kannst du ganz einfach abdecken. Karies oder verfärbte Zähne hingegen nicht. Und auch Mundgeruch, der oft die Folge von schlechten Zähnen oder einer vernachlässigten Mundhöhle ist, wirkt kaum anziehend. Ganz im Gegenteil! Von Herpes und Co mal ganz abgesehen.

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Tägliche Routine: Mund- und Zahnpflege

Es lohnt sich also, Mundpflege zu betreibe. In erster Linie gehört natürlich die gründliche Zahnpflege dazu. Sie ist aber nicht alles. Auch deine Zunge will beachtet werden. Und die Hautregion rund um deinen Mund schätzt deine Aufmerksamkeit auch. Am besten integrierst du das Pflegeprogramm für deinen Mund fix in deine tägliche Beautyroutine. Sie könnte zum Beispiel so aussehen:

1. Zähne pflegen: Mindestens zweimal täglich – nach dem Frühstück und nach dem Abendessen – die Zähne für mindestens zwei Minuten zu putzen, sollte dein Minimalprogramm sein. Beginne an der Zahnaußenfläche und setze den Bürstenkopf in einem Winkel von ca. 45 Grad am Rand des Zahnfleisches an. Kleine Rüttelbewegungen lösen die Beläge am besten. Die Zahninnenseiten werden genauso geputzt. Bei den Kauflächen hingegen schrubbst du hin und her. Anschließend werden die Zwischenräume der Zähne mit Zahnseide oder einer Zahnzwischenraumbürste gereinigt.

2. Zunge putzen: Mundgeruch entsteht oft durch Beläge und Bakterien auf der Zunge. Deshalb solltest du die Reinigung deiner Zunge in deine Zahnpflege integrieren. Mit einer Zungenbürste oder einem Zungenschaber kannst du deine Zunge gleich nach dem Zähneputzen ganz einfach mit leichtem Druck und von hinten nach vorne abbürsten oder -schrubben. Die gelösten Beläge spülst du mit Wasser ab.

3. Genau schauen: Wirf einen Prüfblick in deinen Mund. Alles sauber? Gut. Kein Karies in Sicht? Perfekt! Aber wie sehen die Mundschleimhäute aus? Was macht der Rachen? Wer sich seinen Mund täglich von Innen ansieht, entdeckt Entzündungen und Veränderungen schnell und kann darauf reagieren.

4. O-Zone widmen: Ist innen alles „versorgt“, solltest du dich noch um das Außen kümmern. Ob beim Essen oder Trinken, beim Reden oder Grimassen schneiden, beim Lachen, Lächeln oder auch Rauchen: Dein Mund – in der Kosmetik auch O-Zone genannt – ist ständig in Bewegung. Diese dauerhafte Beanspruchung macht ihn anfällig für Fältchen, insbesondere wenn deine Haut trocken und sensibel ist. Fällt dir also auf, dass deine normale Gesichtscreme nicht (mehr) ausreicht, kannst du Lippen-, Nasolabial- oder Mundwinkelfältchen mit einer Portion Extrapflege intensiver bearbeiten. Dafür gibt es eine ganz Reihe von Spezialprodukten, die sich dieser Regionen annehmen.

5. Tools versorgen: Wichtig für die Mund- und Zahnpflege: Gib auch auf deine Tools acht, damit sie nicht zu Keimträgern werden. Spüle z.B. deine Zahnbürste nach dem Putzen gründlich aus und lass sie gut trocknen. Kosmetika sollten nach der Benutzung wieder gut verschlossen werden. Hier empfehlen sich gegenüber Tiegeln sowieso Pumpspender, aus denen du die Pflege entnehmen kannst, ohne mit den Fingern Bakterien reinzutragen.

Schütze dich und andere

Mit ein bisschen täglicher Zuwendung bleibt dein Lächeln aber nicht nur attraktiv, sondern du auch gesund. Eine gut gepflegte Mundhöhle ist nämlich auch der beste Schutz vor allerlei Erkrankungen, wie Herpes, Pilze oder Bläschen. Diese können nicht nur unangenehm sein, sondern auch schmerzhaft. Und vor allem: ansteckend. Du schuldest es also nicht nur deiner Gesundheit, sondern auch der deiner Herzensmenschen, auf Symptome zu achten und im Fall der Fälle die zugrundeliegende Erkrankung zu bekämpfen. Und mal ehrlich: Nichts ist peinlicher, als das Date beim Küssen mit Herpes zu infizieren.

Wenn der Mund entzündet ist

Entzündungen im Mund sind übrigens gar nicht so selten. Manche bekommst du gar nicht mit, andere sind schmerzhaft. Manche sind harmlos, andere sind Symptom für ernsthaftere Erkrankungen. Ein paar Beispiele für häufiger auftretende Entzündungen haben wir dir unten aufgelistet.

In jedem Fall gilt: Wenn du bei der täglichen Beautyhygiene Veränderungen und Entzündungen im Mund oder Rachen entdeckst, solltest du sie genauer beobachten. Sind sie nach drei Tagen noch immer nicht verschwunden, lass sie bitte vom Arzt abklären. Für die Zwischenzeit gibt es einfache Erste-Hilfe-Verhaltensweisen:

1. Reizungen vermeiden: Damit die Entzündung im Mund nicht noch weiter gereizt wird und voranschreitet, solltest du auf Alkohol verzichten. Gleiches gilt für Getränke mit viel Kohlensäure, sehr heiße Getränke oder Speisen, stark Gewürztes oder sehr Scharfes oder säurehaltige Lebensmittel wie Tomaten oder Zitrusfrüchte. Auch harte und scharfkantige Nahrungsmittel – darunter fallen zum Beispiel Taco-Chips und Rohkost – solltest du meiden.

2. Zahnpflege anpassen: Es kann angenehmer sein, wenn du deine Zähne für die Dauer der Entzündung mit einer weicheren Zahnbürste putzt. Vergiss nicht, die Bürste nach dem Putzen besonders gut abzuspülen und trocknen zu lassen. Falls du eine Mundspülung benutzt, achte darauf, dass sie keinen Alkohol enthält.

3. Nicht rauchen: Wenn du sowieso mit dem Rauchen aufhören willst, wäre jetzt die perfekte Gelegenheit.

Wenn Herpes im Mund blüht

Lippen-Herpes kennst du sicher. Es gibt aber auch Herpes im Mund, eine Variante, bei der die mit Flüssigkeit gefüllten Herpesbläschen zu Entzündung der Mundschleimhaut führen. Die betroffenen Stellen sind dann gerötet, oft kommen noch Fieber, Müdigkeit und Übelkeit dazu.
Meist sind Kleinkinder von diesen ansteckenden und schmerzhaften Entzündungen betroffen. Aber auch bei Erwachsenen können sie auftreten.
In der Regel heilt Herpes im Mund von selbst wieder ab, nach etwa zwei bis drei Wochen. In der Zwischenzeit kannst du deine Symptome mit Schmerzmitteln und lokalen Betäubungscremes aus der Apotheke lindern. Da es, wenn auch selten, zu Komplikationen wie einer Superinfektion oder einer Ausbreitung auf Finger, Nase oder Oberlippe kommen kann, solltest du aber dennoch zum Arzt gehen.

Wenn kleine Bläschen im Mund große Schmerzen machen

Sie sind zum Glück harmlos und nicht ansteckend, schmerzen aber vor allem beim Schlucken und sogar Reden ordentlich: kleine, weiße Bläschen im Mund, auch Aphthen genannt. Auslöser können Stress und heftige Emotionen sein, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verletzungen der Mundschleimhaut, etwa nach einem Zahnarztbesuch, durch unvorsichtige Zahnpflege oder weil du dir in die Backe gebissen hast. Selten steckt auch eine ernste (Darm-)Krankheit dahinter wie Morbus Crohn oder Zöliakie.
Die gute Nachricht: Die Bläschen im Mund heilen von selbst wieder ab. Die schlechte Nachricht: Das dauert etwas. In der Zwischenzeit kannst du dir mit einfachen Hausmitteln Linderung verschaffen. Du kannst z.B. den Mund mit Schwarz- oder Salbeitee für eine Minute spülen oder Eiswürfel lutschen. Die Kälte betäubt den Schmerz.

Wenn Pilz im Mund wächst

Auf den ersten Blick ist ein Pilz im Mund oft gar nicht erkennbar. Nimmt der Pilz jedoch Überhand – weil die Mundpflege vernachlässigt wurde oder das Immunsystem geschwächt ist –, wird es leider oft sehr unangenehm: Ein weißer Belag bedeckt Mund- und Rachenraum, der für ein pelziges Gefühl sorgt, den Geschmacksinn beeinflusst, das Sprechen und Schlucken sowie Essen und Trinken erschwert und manchmal für ein Brennen auf der Zunge sorgt. Unter dem Belag verbergen sich dann oft noch rote entzündete Stellen, die leicht bluten können.
Schuld daran ist eine Infektion mit Hefepilzen, die sich auf den Schleimhäuten der Mundhöhle breit machen. Man nennt sie auch „Mundsoor“. Du hast einen Pilz im Mund ausgemacht? Ab zum Arzt. Er wird dir Antimykotika verschreiben, mit denen das Problem bald gegessen ist.

Hilfe, mein Mund ist trocken

Neben Entzündungen gibt es auch noch andere „Probleme“, die dir dein Mund bereiten kann. Sie sind aber meist rasch gelöst. Dir läuft das Wasser nicht im Mund zusammen, sondern er fühlt sich so trocken an wie die Wüste Gobi? Ein trockener Mund, der oft auch Mundgeruch mit sich bringt, kann viele Ursachen haben. Manche sind harmlos: Vielleicht hast du einfach nicht genug getrunken, die Luft ist sehr trocken oder du hast statt durch die Nase durch den Mund geatmet. Auch Stress und Lampenfieber oder manche Medikamente wie Schmerz- oder Allergiemittel können den Mund austrocknen und dafür sorgen, dass die Zunge am Gaumen klebt. Ein Schluck Wasser hilft.
In manchen Fällen steckt aber eine Erkrankung dahinter. Hält ein trockener Mund über einen längeren Zeitraum an, solltest du vom Arzt abklären lassen, ob Diabetes mellitus oder ein Tumor vorliegen.

Gar nicht lecker: ein komischer Geschmack im Mund

Ganz klar: Manche Lebensmittel, wie z.B. Chicorée oder Grapefruit, oder auch bestimmte Medikamente hinterlassen einen seltsamen Nachgeschmack. Lässt sich jedoch kein Essen, keine Pille und auch kein so genanntes Genussmittel (Zigaretten oder Alkohol) ausmachen, auf die sich ein bitterer Geschmack im Mund zurückführen lässt, solltest du genauer hinsehen. Keine Angst: Ein bitterer Geschmack im Mund kann durchaus auch erfreuliche Ursachen haben, wie etwa eine Schwangerschaft. Aber in seltenen Fällen verbirgt sich dahinter auch eine Erkrankung, wie eine Veränderung der Bauchspeicheldrüse.
In jedem Fall solltest du vom Arzt abklären lassen, was dahintersteckt, wenn du für längere Zeit einen seltsamen bitteren oder auch sauren, metallischen oder salzigen Geschmack wahrnimmst, den du dir nicht erklären kannst. Im Übrigen gilt das auch, wenn du plötzlich weniger oder gar nichts mehr schmeckst. Hier kann nicht nur eine Corona-Infektion Ursache sein, sondern auch andere Krankheiten.

Schöne Mund-Momente

Der Mund macht aber natürlich nicht nur Pflegearbeit und Probleme! Die meiste Zeit über ist er ein Quell der Freude. Dank ihm können wir so schöne Dinge sagen wie: „Ich liebe dich!“ oder unserem Gegenüber ein Lächeln schenken. Er lässt und Schokolade genießen und Küsse. Und dafür hat er doch wohl ein bisschen deiner Aufmerksamkeit verdient!

Quellen:

https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/zaehne/zahngesundheit.html
https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Zunge-reinigen-Warum-und-wie-oft-Sie-Ihre-Zunge-putzen-sollten_11847_1.html
https://www.gesundheitsinformation.de/wunder-mund-was-kann-man-selbst-tun.html
https://www.netdoktor.at/krankheiten/herpes/im-mund/
https://www.gesundheitsinformation.de/pilzinfektion-der-mundhoehle-orale-candidose.html
https://www.sozialversicherung.gv.at/cdscontent/?contentid=10007.852320&portal=meinegesundheitportal
https://www.netdoktor.at/symptome/mundtrockenheit/
https://www.gesundheit.de/krankheiten/mund-und-zaehne/geschmack

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