Haare

Der Mensch kann bis zu fünf Millionen Haare am Körper haben. Da naturblonde Menschen etwas dünnere Haare haben, haben sie etwa 150.000 Haare auf dem Kopf. Bei dunkelhaarigen Personen sind es „nur“ 100.000 Haare, bei Rotschöpfen sogar „nur“ geschätzt 85.000 Haare. Fakt ist: bei allen Menschen wachsen die Haare im Sommer und tagsüber schneller als im Winter und nachts. Wie es auch sei: Haare oder der Mangel daran sind ein Dauerthema. Haare sind ein Kennzeichen für Schönheit, stehen aber auch für Jugend und Status.

Beliebte Haar-Produkte

Haarpflege

Haarpflege ist von Kindesbeinen an notwendig. Mittlerweile werben Tausende von Haarpflegemitteln um Aufmerksamkeit. Doch nicht alle hinterlassen gesundes Haar. Viel Chemie in Färbemitteln und vor allem die enthaltenen Silikone schädigen die Haarwurzeln und das Haar. Doch es gibt Alternativen. Es lohnt sich, die Haarpflege wichtig zu nehmen und bei Haarfarben und Pflegemitteln auf natürliche Inhaltsstoffe zu setzen. Wer seine Haare zu oft gefärbt und mit Dauerwellen traktiert hat, riskiert im Alter Haarausfall.

Was kann als Haarpflege dienen? Zu unterscheiden sind konventionelle Haarpflege und medizinische Haarpflege. Medizinische Haarpflege wird bei Läusebefall, Hautkrankheiten wie Psoriasis oder Neurodermitis und Ähnlichem verwendet. Haarpflegemittel mit Lichtschutzfaktor gehören in den Bereich zwischen medizinischen und konventionellen Haarpflegemitteln. Unter konventionellen Haarpflegemitteln sind auch solche zu finden, die auf natürlichen Zutaten wie Kräutern und Pflanzenölen basieren.

Pflegemittel auf natürlicher Basis enthalten keine Silikone und keine chemischen Pflegesubstanzen.

Pflege und Styling werden meist mit

  • Shampoos in flüssiger und fester Form
  • Conditionern in flüssiger oder Sprayform
  • Haarspray, Haarwachs oder Haargel
  • Haarspülungen
  • Haarwasser oder Pomade
  • pflegenden Ölen
  • oder Haarkuren

vorgenommen.

 
Aus Umweltschutzgründen werden heutzutage Haarpflegemittel in fester Form beworben. Feste Shampoos und Haarseifen unterscheiden sich in der Anwendung. Die Nutzung von Haarseifen bedarf anschließend einer „sauren Rinse“. Feste Shampoos pflegen die Haare genauso gut wie flüssige. Der Verzicht auf Flaschen aus Kunststoff ist zeitgemäß. Plastikflaschen verrotten erst in geschätzten 450 Jahren. Sie enden dann als Mikroplastik.
 

Heutzutage entdecken viele Menschen, dass man auch ganz ohne den Kauf kosmetischer Haarpflegemitteln auskommen kann. Shampoos und Haarpflegemittel können aus wenigen Zutaten selbst hergestellt werden. Dahinter steht die Idee der Müllvermeidung gemäß der „Zero Waste“-Bewegung.

Haarausfall

Wer wegen Haarausfall kaum noch Haare hat, probiert oft diverse Haarwuchsmittel. Dahinter steht die vage Hoffnung, dass neuer Flaum entsteht. Doch wie schnell wachsen Haare nach?

Das hängt von der Gesundheit und Funktionstüchtigkeit der Haarwurzeln ab. Bei kreisrundem Haarausfall wachsen oft graue Haare nach. Die glänzende Kopfhaut, die nach gravierenden Haarverlusten sichtbar wird, kann mit Streu-Pigmenten stumpfer wirken. Alternativ könnte jemand sich an Geheimratsecken oder anderen kahlen Stellen einer Haar-Pigmentierung unterziehen. Durch optische Haarverdichtung fallen die zunehmend kahl werdenden Stellen nicht mehr so auf. Die nackte Kopfhaut bedarf im Übrigen eines Sonnenschutzmittels und eines Sonnenhuts. Sonst droht Hautkrebs.

Wer sich lieber einer Haartransplantation unterziehen möchte, muss dafür viel Geld investieren. Der Erfolg ist jedoch nicht von Dauer. Irgendwann zwingt der neuerliche Haarausfall dazu, eine Entscheidung zu treffen: Echthaarperücke oder Glatze?

Haare färben oder nicht?

Beim Haare färben können Haarfarben in unzähligen Farbnuancen gekauft werden. Eine Grundregel gibt es jedoch: Helles Haar dunkler einzufärben, ist kein Problem. Dunkle Haare heller zu färben, ist deutlich schwieriger. Dunkles Haar muss zunächst entfärbt werden, bevor es blondiert oder mit Strähnchen versehen werden kann.
 

Graue Haare färben

Fakt ist: Graue Haare wachsen nicht gleichmäßig. Ihre Struktur ist anders als die des noch pigmentierten Haares. Graue Haare nehmen Haarfärbemittel nicht gleichmäßig an. Zudem neigen bestimmte Haarfärbeprodukte dazu, den ergrauten Haaren einen unnatürlichen Silber- oder Lila-Schimmer zu verleihen. Graue Haare nehmen auch Rottöne unterschiedlich an. Gelegentlich passiert es, dass jemand dann eine orange oder karottenrote Haarpracht aufweist.

Wie schnell wachsen Haare? Wie schnell müssen Haare nachgefärbt werden? Ungefähr nach sechs bis acht Wochen muss der Scheitelbereich nachgefärbt werden. Tönungen waschen sich nach sechs Wäschen komplett aus, Intensivtönungen halten länger. Menschen, die komplett andere Haarfarben genutzt haben, sehen beim Herauswachsen der Haarfarben nicht besonders attraktiv aus. Daher wird oft ein flotter Kurzhaarschnitt angelegt, mit dem es schneller geht.

Natürliche Haarfärbemittel

Wer jedoch seine natürliche Haarfarbe nur um einige Nuancen aufgehellt oder abgedunkelt hat, hat weniger Probleme. Eines eint aber alle: Je häufiger die Haare chemisch gefärbt wurden, desto mehr Pflege benötigen sie. Daher besser mit Haarfärbemitteln auf pflanzlicher Basis arbeiten. Das natürlichste Haarfärbemittel ist Henna. Pflanzliche Haarfärbemittel schädigen die Haare nicht. Sie enthalten keine chemischen Inhaltsstoffe. Gleichwohl können auch hier Schadstoffe enthalten sein, die kritisch zu sehen sind. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sucht im Internet nach pflanzlichen Färbemitteln. Im Übrigen gilt: Die Inhaltsliste jedes Haarfärbemittels sollte sorgfältig studiert werden.
 

Frisuren im Wandel der Zeiten

Alle Völker der Erde haben eigene Frisur-Moden entworfen. Bei uns machte die Erfindung der Dauerwelle in den 1900er Jahren Furore. Glatte Haare konnten nun dauerhaft gelockt werden. Folglich war ab 1919 lockiges Haar angesagt. Auch der praktische Kurzhaarschnitt konnte sich etablieren. In den wilden Zwanzigern trugen beide Geschlechter kurze Haare. Die Damen emanzipierten sich. Sie fanden sich trotzdem schön. Eher pomadig war die Haartracht der Männer ab 1930. Männer mit dünnem Haupthaar kämmten dieses oft von einem Ohr zum anderen, um den Kahlkopf zu kaschieren. Heutzutage ein Unding.

Die Damenwelt trug in den 1940er Jahren lieber ein Haarnetz statt einer Frisur. Das kleine Haarnetz bändigte den Dutt, das größere bedeckte den gesamten Haarschopf. In den 1950er Jahren beeinflusste Elvis Presley die Herrenfrisuren. Die Mädchen trugen lockiges Haar und Petticoats. In den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts kam der bienenkorbartige „Beehive“ auf. Die Damen trugen aber auch gerne Perücken. Damit war man immer gut frisiert. Viele Männer hielten sich an die Frisuren der Rolling Stones oder anderer Bands. Zu dieser Zeit konnte aber jeder tragen, was ihm/ihr gefiel. Folglich war die Haarmode in den Siebzigerjahren so variabel wie heute.

In den Achtzigern dominierten Walle-Mähnen a la Farrah Fawcett Mayors die Damenfrisuren. Seither erleben altbekannte Haarmoden eine Renaissance. Haarmoden aus Asien und Afrika oder Rastalocken aus Jamaica finden längst auch hier Anhänger. Haare skizzieren ein Lebensgefühl. Sie werden aus Protest oder als Ausdruck von Individualität auf bestimmte Weise gestylt. Haare können sogar imageprägend sein. Sie können abschreckend wirken oder einen Hype auslösen. Haarschnitte werden sogar manchmal zum Politikum.

Hollywoodstars oder Rockmusiker prägen die Haarmoden genauso wie der Zeitgeist. Auch wenn viele Menschen ihre Frisur als höchst individuell ansehen, lehnt sie sich meist an Vorbilder aus der Vergangenheit an. Der rasierte Kopf von Sinéad O`Connor erinnert an buddhistische Mönche. Der Beehive von Amy Winehouse kopierte die Frisuren der Sechziger und Siebziger. Die meisten Frisuren gab es schon einmal.

 

Spannende Faken über Haare

Wenn man jung ist, macht man sich meist keine Gedanken um graue Haare oder Haarausfall – außer, man ist ein Mann. Männer müssen wahrscheinlich früher oder später Federn lassen. In neuerer Zeit fallen Männern die Haare aber in immer jüngeren Jahren aus. Teils ist der Haarausfall genetisch bedingt, teils vermutlich auf die Ernährung zurückzuführen. Selbst wenn der Vater volles Haar bis ins hohe Alter hatte, gibt es keine Garantie auf einen anhaltend vollen Haarschopf. Im Übrigen fallen auch immer öfter Frauen mit einem lichten Haarschopf auf.
Oft erhebt sich die Frage: Wie schnell wachsen Haare? Das Tempo des Haarwachstums ist genetisch programmiert. Alter und Geschlecht spielen ebenso eine Rolle wie die Hormone. Einen überraschend großen Einfluss hat auch die Ernährung auf das Haarwachstum. Mangelt es der täglichen Nahrung an Nährstoffen, erhält der Haarboden zuallerletzt seinen Anteil. Erst werden die wichtigen Instanzen im Körper mit Nährstoffen versorgt. Behauptetermaßen wachsen die Haupthaare der Asiaten schneller als unsere. Bewiesen ist das aber nicht. Bei manchen Männern wachsen die Barthaare so rasant, dass sie sich zweimal am Tag rasieren müssen. Bei anderen Männern zeigt sich nur ein dünner Flaum.
 

Haare, Haare – von der Wiege bis zur Bahre

Schon bei Kleinkindern werden, sobald der Haarwuchs es erlaubt, die Haare zum Krönchen hochgestylt oder zur Tolle gebürstet. Manche Babys haben einen vollen Haarschopf, andere nur einen Flaum. Während das Kind in Sachen Haartracht anfangs wenig zu sagen hat, übernimmt die Mutter das Styling der Haare. Doch schon bald sagen ihr die Kinder, wo es langgehen soll: Kleine Mädchen bestehen auf langen Haaren. Pferdeschwanz und Zöpfe a la Pippi Langstrumpf sind mittlerweile unbeliebt. In späteren Jahren tragen jedoch beide Geschlechter gerne einen Pferdeschwanz oder einen lässig geschlungenen Haarknoten auf dem Kopf.

Die Jungs verlangen nach Papas Haarschnitt – oder den eines Pop-Sängers oder Fußball-Idols. Manche Jungs weigern sich, zum Friseur zu gehen. Früher nahm die Mutter dann die Schere zur Hand und kreierte den berühmten „Pottschnitt“. Damit muss sich heute kaum noch ein Kind abfinden. Kinder im Alter vonvier Jahren wissen bereits, was sie mit den Haaren anfangen möchten. Spätestens in der Pubertät werden Haare und Haarpflege eines der wichtigsten Lebensthemen. Modischer Look steht für Attraktivität und Selbstwertgefühl.

Ausfallende und graue Haare sind Insignien des Alters. Die Haare können jedoch auch durch eine Chemotherapie ausfallen. In diesem Fall werden vorübergehend Echthaarperücken und Turban-artige Kopfbedeckungen getragen. Gesunde Frauen bemühen sich, durch Haarfärbemittel, Strähnchen, Extensions, Echthaar-Toupets und Haartransplantationen, jünger zu wirken. Sie investieren viel Geld in pflegende Beauty-Produkte sowie in Haartönungen und -färbemittel. Bis ins hohe Alter, wo bei den Damen silbrige oder bläulich-lilafarbene Haarfarben dominieren und viele Herren kahl sind, bleiben die Haare für alle Menschen ein wichtiges Thema.

Quellen:

https://www.ifue-haartransplantation.de/ratgeber/wie-schnell-wachsen-haare/
https://de.wikipedia.org/wiki/Frisur
https://www.was-war-wann.de/mode/haarmode.html
https://zwischenbetrachtung.de/2018/06/04/100-jahre-haare-geschichte-auf-dem-kopf-2/
https://medlexi.de/Haarpflegemittel
https://www.smarticular.net/9-haarpflegetipps-hausmittel-und-selbstgemachte-pflegeprodukte/
https://umweltmission.de/wissen/zero-waste/
https://www.hautarztzentrum-kiel.de/haarausfall/
https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Alternative-Haarfarben-Harte-Chemie-statt-rein-pflanzliche-Zutaten-entdeckt_12042_1.html
https://www.lernen.net/artikel/haare-selber-faerben-22073/
https://www.businessinsider.de/insider-picks/mode-pflege/haare-faerben-haarfarbe-stiftung-warentest-testsieger-1/

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