Lange, voluminöse Wimpern sind der Traum vieler Frauen. Während professionelle Wimpernverlängerungen im Studio oft teuer sind, fragen sich viele, ob sie ihre Wimpernverlängerung selber machen können. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Produkten und etwas Übung ist das durchaus möglich. Allerdings solltest du einige wichtige Aspekte beachten, bevor du deine ersten Wimpern Extensions selber machst.
Inhaltsverzeichnis
DIY vs. Profi: Was du realistisch erwarten kannst
Eine selbstgemachte Wimpernverlängerung unterscheidet sich deutlich von der professionellen Behandlung im Studio. Während Profis mit hochwertigem Kleber und speziellen Techniken arbeiten, verwendest du zu Hause meist vorgefertigte Wimpernbündel oder Einzelwimpern mit weniger starken Klebstoffen.
Kosten-Nutzen-Vergleich
Der größte Vorteil liegt natürlich in den Kosten. Während eine professionelle Behandlung zwischen 80 und 200 Euro kostet, bekommst du ein gutes Starter-Kit bereits für 20 bis 50 Euro. Außerdem kannst du jederzeit nachbessern und bist zeitlich flexibel.
Realistische Haltbarkeit
Wichtig zu wissen: Die Haltbarkeit ist meist deutlich geringer als bei professionellen Extensions. Während Studio-Verlängerungen 3-6 Wochen halten, sind es bei selbstgemachten Varianten oft nur wenige Tage bis zwei Wochen.
Zeitaufwand
Die Anwendung zu Hause dauert deutlich länger als im Studio. Während ein Profi in 60-90 Minuten fertig ist, solltest du als Anfänger 2-3 Stunden einplanen. Dazu kommt die regelmäßige Pflege und das häufigere Erneuern.
Die richtige Ausrüstung: Deine Checkliste für den Start
Wimperntypen: Was passt zu dir?
Einzelwimpern zum Aufkleben Diese Variante kommt der professionellen Methode am nächsten. Du klebst einzelne Kunstwimpern direkt auf deine natürlichen Wimpern. Das Ergebnis wirkt besonders natürlich, erfordert aber viel Geduld und Geschick.
Wimpernbündel (Cluster) Kleine Bündel mit 3-5 Wimpern werden strategisch zwischen deine natürlichen Wimpern geklebt. Diese Methode geht schneller und ist für Anfänger einfacher zu handhaben.
Magnetische Wimpern Eine innovative Alternative sind magnetische Wimpern. Diese werden ohne Kleber befestigt und sind daher schonender für die natürlichen Wimpern. Sie eignen sich besonders für gelegentliche Anwendungen.
Der richtige Kleber
Achte auf latexfreien Kleber, falls du Allergien hast. Für Anfänger eignen sich Kleber mit längerer Trocknungszeit, da sie mehr Zeit zum Positionieren geben. Fortgeschrittene können zu schneller trocknenden Varianten greifen.

Wichtige Werkzeuge
- Präzisionspinzette: Für das exakte Platzieren der Wimpern
- Wimpernbürstchen: Zum Kämmen und Verbinden der Wimpern
- Ölfreier Reiniger: Zur Vorbereitung der natürlichen Wimpern
- Guter Vergrößerungsspiegel: Für präzises Arbeiten
- Starke Beleuchtung: Verhindert Fehler beim Anbringen
Empfohlene Starter-Kits
Gute Einsteiger-Kits enthalten verschiedene Wimpernlängen, einen sanften Kleber und eine Pinzette. Viele Sets bieten auch eine Anleitung mit Schritt-für-Schritt-Bildern. Für Fortgeschrittene sind hochwertigere Sets mit verschiedenen Wimperntypen und stärkerem Kleber interessant.
Anleitung: Wimpernverlängerung selber machen in 7 Schritten
Schritt 1: Arbeitsplatz vorbereiten
Sorge für gute Beleuchtung und einen stabilen Spiegel. Lege dir alle Utensilien bereit: Wimpern, Kleber, Pinzette, Wimpernbürstchen und eventuell eine Lupe. Arbeite an einem ruhigen Ort, wo du nicht gestört wirst.
Schritt 2: Naturwimpern reinigen
Bevor du mit der Anwendung beginnst, solltest du deine natürlichen Wimpern gründlich reinigen. Entferne alle Make-up-Reste mit einem ölfreien Reiniger. Ein sauberer Untergrund ist entscheidend für die Haltbarkeit.
Schritt 3: Kleber vorbereiten
Gib einen kleinen Tropfen Kleber auf eine saubere Unterlage (z.B. ein Stück Alufolie). Verwende immer nur kleine Mengen, da der Kleber schnell antrocknet.
Schritt 4: Erste Wimper am äußeren Winkel anbringen

Beginne immer am äußeren Augenwinkel. Nimm eine Wimper oder ein Büschel mit der Pinzette auf und tauche die Basis kurz in den Kleber. Warte 10-15 Sekunden, bis er leicht antrocknet.
Setze die Wimpern so nah wie möglich an deine Wimpernwurzel, aber nicht direkt auf die Haut. Ein Abstand von etwa 0,5-1 mm ist ideal. Drücke die Wimpern sanft an und halte sie einige Sekunden fest.
Schritt 5: Symmetrisch zur Mitte arbeiten
Arbeite dich systematisch von außen nach innen vor. Achte darauf, dass beide Augen symmetrisch werden. Wechsle zwischen den Augen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Schritt 6: Lücken füllen
Kontrolliere dein Werk und fülle eventuelle Lücken mit kürzeren Wimpern auf. Verwende für die inneren Augenwinkel kürzere Wimpern als für die äußeren Bereiche.
Schritt 7: Finale Kontrolle und Bürsten
Wenn alle Wimpern angebracht sind, kannst du sie vorsichtig mit einer sauberen Wimpernbürste kämmen. Das sorgt für einen natürlichen Look und verbindet künstliche mit echten Wimpern.
Die richtige Pflege für maximale Haltbarkeit
Sofortpflege nach der Anwendung
Vermeide die ersten 24 Stunden nach dem Anbringen den Kontakt mit Wasser. Der Kleber braucht Zeit, um vollständig auszuhärten. Vermeide es, deine Augen zu reiben oder zu stark zu berühren.
Tägliche Pflege
Beim Schlafen ist ein Seidenkissenbezug schonender als Baumwolle. Verwende beim Duschen lauwarmes statt heißes Wasser und vermeide direkten Wasserstrahl auf die Augen.
Make-up-Tipps
Wasserfeste Mascara solltest du vermeiden, da sie beim Entfernen die Extensions lösen kann. Wenn du Mascara verwenden möchtest, wähle eine wasserlösliche Variante und trage sie nur auf die Spitzen auf.
Reinigung
Verwende einen ölfreien Make-up-Entferner und reinige die Augenpartie sehr sanft. Ölige Produkte können den Kleber lösen und die Haltbarkeit verkürzen.
Die 5 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Fehler 1: Zu viel Kleber verwenden

Das Problem: Zu viel Kleber führt zu unnatürlichen Klumpen und kann die Augen verkleben. Die Lösung: Weniger ist mehr – ein kleiner Tropfen reicht meist aus. Überschüssigen Kleber vor dem Anbringen abstreifen.
Fehler 2: Falsche Wimpernrichtung
Das Problem: Unregelmäßige Richtungen fallen sofort auf und wirken unnatürlich. Die Lösung: Achte darauf, dass die künstlichen Wimpern in die gleiche Richtung wie deine natürlichen zeigen.
Fehler 3: Zu schwere Wimpern
Das Problem: Diese belasten deine natürlichen Wimpern und können zum vorzeitigen Ausfall führen. Die Lösung: Verwende nicht zu schwere oder zu lange Wimpern. Für den Alltag sind natürliche Längen empfehlenswert.
Fehler 4: Ungeduld bei der Anwendung
Das Problem: Hektisches Arbeiten führt zu schiefen oder ungleichmäßigen Ergebnissen. Die Lösung: Plane ausreichend Zeit ein und arbeite in Ruhe. Übung macht den Meister.
Fehler 5: Unsachgemäße Entfernung
Das Problem: Gewaltsames Abreißen kann die natürlichen Wimpern beschädigen. Die Lösung: Verwende immer spezielle Entferner oder Öle und arbeite sanft.
Sichere Entfernung: So schützt du deine Naturwimpern
Professionelle Entferner
Für die schonende Entfernung gibt es spezielle Kleber-Entferner. Diese lösen den Kleber auf, ohne an den natürlichen Wimpern zu ziehen. Verwende niemals Gewalt oder reibe stark an den Augen.
Öl-Methode
Alternativ können auch natürliche Öle wie Kokos- oder Olivenöl beim Entfernen helfen. Trage das Öl auf die Wimpernbasis auf und lasse es einige Minuten einwirken, bevor du die Extensions vorsichtig abziehst.
Nachpflege
Nach der Entfernung solltest du deinen natürlichen Wimpern eine Pause gönnen. Verwende pflegende Wimpernseren oder natürliche Öle, um sie zu stärken und zu regenerieren.
Häufig gestellte Fragen
Welche künstlichen Wimpern kann man sich am einfachsten selbst anbringen? Für Anfängerinnen sind Wimpernbündel (Cluster) am einfachsten, da man mit wenigen Handgriffen schnell Volumen erzeugt. Einzelwimpern ergeben ein natürlicheres Ergebnis, erfordern aber deutlich mehr Geduld und eine ruhigere Hand.
Wie lange halten selbstgemachte Wimpernextensions? Die Haltbarkeit ist deutlich kürzer als im Studio. Je nach verwendetem Kleber und deiner Pflegeroutine halten DIY-Extensions zwischen wenigen Tagen und bis zu zwei Wochen.
Ist es schwierig, Wimpernverlängerungen selbst anzubringen? Der Schwierigkeitsgrad hängt vom gewählten System ab. Wimpernbündel sind relativ einfach zu handhaben, während Einzelwimpern mehr Geschick erfordern. Mit etwas Übung und Geduld ist es aber durchaus machbar.
Kann ich mit Extensions schwimmen oder duschen? Grundsätzlich ja, aber du solltest die ersten 24 Stunden nach dem Anbringen Wasser meiden. Danach sind die meisten Kleber wasserfest. Vermeide jedoch starkes Reiben oder heißes Wasser direkt auf den Augen.
Welche Wimpernlänge ist für Anfänger geeignet? Für den Einstieg sind Wimpern mit 8-12 mm Länge ideal. Sie wirken natürlich und sind einfacher zu handhaben als sehr lange Varianten. Du kannst dich später zu längeren Wimpern vorarbeiten.
Was mache ich, wenn sich Extensions lösen? Einzelne gelöste Wimpern kannst du vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Klebe sie nicht wieder an, sondern verwende bei Bedarf eine neue Wimper. Achte darauf, dass keine Kleberreste am Augenlid zurückbleiben.
Können Extensions allergische Reaktionen auslösen? Ja, der verwendete Kleber kann allergische Reaktionen auslösen. Typische Symptome sind Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen. Führe deshalb immer einen Patch-Test durch, bevor du das Produkt großflächig verwendest.
Fazit
Die Wimpernverlängerung selber zu machen ist durchaus möglich und kann bei richtiger Anwendung zu schönen Ergebnissen führen. Wichtig ist, dass du realistisch bleibst: DIY-Extensions halten nicht so lange wie professionelle und erfordern mehr Pflege und Nachbesserung.
Mit der richtigen Ausrüstung, etwas Geduld und Übung kannst du jedoch Geld sparen und flexibel entscheiden, wann du deine Wimpern verschönern möchtest. Achte immer auf Qualität bei den Produkten und höre auf deine Haut – bei Unverträglichkeiten oder Problemen solltest du die Anwendung sofort stoppen.
Ist dir der Aufwand zu groß? Ein professionelles Wimpernlifting könnte eine tolle Alternative sein. Um deine eigenen Wimpern zu stärken, empfehlen wir dir unseren Guide zum Thema Wimpern wachsen lassen.
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